Eigentlich bin ich ja kein Freund von Apple: Fragwürdige Firmenpolitik, zu viele Patentklagen, dass man fast denken könnte selbiges wäre ihr Core-Business und das Gravierenste: Die Entwicklerfreundlichkeit. Man kann nur auf einem MacOS entwicklen und ist dann gezwungen seine Software über den AppStore zu vertreiben; Es sei denn man jail-breaked seine Kiste.
Letzteres ist übrigens seit kurzem in Amerika legal.
Nun ist es aber so, dass Mobile-Development-Skill für IPhones und IPads immer gefragter wird und ich dem Trend nicht hinterlaufen will. Also hab ich mich mal damit auseinandergesetzt. Was tut man aber wenn man keinen Mac besitzt? Wie soll man nun Anwendungen entwickeln?
Dafür gibt es eine (legale) Lösung die sich DragonFireSDK nennt. Eine einfache Bibliothek die sich in z.B. Visual Studio integrieren und mit C++ ansteuern lässt. Damit lassen sich dann recht easy kleinere Anwendungen schreiben die z.B. folgende Funktionen umfassen:
- GUI Design (Knöpfchen drücken, Texte / Bilder darstellen)
- Systemfunktionen nutzen (Bildschirmanzeige etc verändern)
- “Gleichgewichtssinn” des iPhones benutzen
- WebRequests absetzen
- …
An und für sich eigentlich schon recht stark. Also habe ich die 50€ investiert und mir das SDK gekauft, das gibts nämlich nicht kostenlos. Die Installation erfolgt sehr einfach. Doppelklick auf’s Setup und schon ist das SDK installiert. Nun noch die Wizard-Vorlagen für Visual Studio 2010 installieren und dann kann man direkt loslegen.
Der Rahmen in dem man sich bewegt sind 3 Funktionen, eine für den Start der Anwendung, eine für’s Beenden und eine, die 30x pro Sekunde aufgerufen wird. Darauf muss man nun seine Anwendung aufsetzen, einen WYSIWYG-Designer gibt es nicht wie z.B. bei Android.
Hat man eine Anwendunge geschrieben gibt der SDK-eigene Emulator diese wunderbar schnell wieder! Super Sache!
Nach 10 Minuten kann man dank der super Hilfe schon einiges auf die Beine gestellt haben. Jedoch machen sich auch recht schnell die Begrenzungen des SDKs bemerkbar, z.B. hat man (noch) keinen Zugriff auf die GPS-Funktionen oder kann keine URL in einem Browser öffnen. Das schränkt einen doch dann sehr ein.
Will man eine App in den AppStore stellen, muss man allerdings erst über die Homepage des SDKs einen Build beantragen. Dieser kostet dann ~10€ was für eine einmalige Aktion in meinen Augen zu verkraften ist.
Allerdings tut sich recht viel in der Community und das SDK wird relativ oft geupdated. Ich werd das ganze mal beobachten. Allerdings fehlen mir für eigen Apps einfach die Ideen; wer kennt das nicht 🙂
P.S. Wer aufgepasst hat, dem ist das “legal” im 3. Absatz aufgefallen. Es gibt noch eine Methode um auf Windows/Linux native IOS Anwendungen zu entwickeln. Diese wird von Apple aber nicht gerne gesehen und ist auch in deren AGBs untersagt worden. Demnach darf man nämlich ein MacOS nur auf Apple-Hardware installieren. Mir ist aber zu Ohren gekommen, dass Virtual Box von Oracle auch ein MacOS emulieren kann…